Am Liebsten an Orten, wo viel Grün ist, und Vielfalt bunte Blüten treibt.
Bisweilen auch tagelang offline.
Sprachlich schon immer etwas eigentümlich und ausladend unterwegs.
Für manche Unkraut, für andere Blumen. Meine Natur halt.

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Cake day: June 24th, 2024

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  • Das Bild im Kopf von Leuten, die auf dieses Grundrecht angewiesen sind, ist hier in der Diskussion teilweise arg eingeschränkt. Es sind nicht nur die ganz Alten und Obdachlose, sondern Menschen jeden Alters, die zunehmend systematisch ausgegrenzt werden durch digitale Zwänge.

    Digital-Zwang in der aktuell bestehenden Form ist ganz klar behindertenfeindlich. 10 Prozent der Bevölkerung sind/werden schwer behindert, viele haben mehrfache Einschränkungen. In Deutschland leben beispielsweise u.a. mehr als eine Million sehbehinderte und blinde Menschen, 14 Millionen sind hörbehindert. Mit neurologischen Beeinträchtigungen ist die Nutzung von Smartphones ebenfalls erschwert bis unmöglich. Und sehr viele dieser Menschen leben eben nicht in Einrichtungen oder mit Assistent:innen, sondern meistern ihr Leben trotz aller Hürden autonom.

    Die Initiative digitalcourage hat diese Aspekte mittlerweile explizit mit im Blick:

    Wir fordern … Teilhabe: Digitalzwang schließt viele Menschen aus: alte oder kranke Menschen, Menschen mit Behinderung und Menschen mit geringem Einkommen.

    Es sollte im Interesse aller sein, eine Teilhabe auch mit körperlichen und geistigen Einschränkungen zu ermöglichen. Zumindest alt werden doch irgendwann alle.

    Ohne Zweifel, die Digitalisierung bringt sehr viel Gutes auch für behinderte Menschen - aber in der Regel eher zufällig. Und deshalb gibt es an vielen Stellen auch deutliche Defizite, weil beispielsweise kaum einer auf dem Schirm hat, wie sich behinderte Menschen digitale Systeme einrichten, die ihnen eine Teilhabe am Leben ermöglichen.

    Der blinde Journalist Franz-Josef Hanke setzt sich für ein barrierefreies Internet ein, und berichtet in seiner Kolumne über Digitale Ausgrenzung. Er bringt es gut auf den Punkt:

    Digitale Angebote sind ein Gewinn, wenn sie zusätzlich zu analogen Möglichkeiten bestehen. Ein Zwang zu digitalen Anwendungen jedoch darf – auch wenn er vielleicht nur sanft und als Anreiz, beispielsweise über Preisvorteile ausgeübt wird – aus Gründen der Gerechtigkeit und Gleichbehandlung nicht entstehen.

    Dass Deutschland seit 2009 die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert hat und eigentlich umsetzen müsste, steht auf dem Papier. Leider fehlt den Betroffenen meist das Geld und vor allem die Kraft, für ihre Rechte und Teilhabe zu kämpfen. Es ist oft anstrengend genug, überhaupt am Leben zu bleiben. Darum sollten all diesen Menschen nicht zusätzliche Steine in den Weg gelegt werden! Ein entsprechend formuliertes Grundrecht würde das Bewusstsein und den Druck erhöhen, auch jene zu berücksichtigen, für die das Leben ganz anders läuft, als für andere.


  • wie mit Bienen, oder?

    Ja, und das eine begünstigt das andere. Wer von Natur aus irgendwo nicht seit jeher dazu gehört, stört halt das feintarierte empfindliche Gleichgewicht der Arten. Das gilt nicht nur für die invasiven Arten, sondern auch für unsere Nutztiere. Denn die imker-gedopten Honigbienen schubsen die Wildbienen aggressiv von den Blüten runter. Wo die Blütenmenge sinkt, geht dies zu Lasten der Wildbienen. Leider ist die Imker-Lobby zu stark, um wenigstens um die Naturschutzgebiete herum eine Bannmeile zu erlassen.



  • Mich interessierten die Hintergründe, die FAZ berichtet ausführlicher.

    Mistralzusammenfassung für Interessierte: Dürre und Spekulationen - Warum die Kaffeepreise steigen
    • Klimawandel: Extremwetterlagen wie Frost, Hitze und Trockenheit in Brasilien, dem Hauptanbaugebiet für Kaffee, haben die Ernte belastet. Dies führt zu einem erwarteten Rückgang der Ernte um fünf Prozent.
    • Extremwetter in anderen Anbaugebieten: Überschwemmungen in Vietnam, dem zweitgrößten Kaffeelieferanten der Welt, haben Plantagen zerstört.
    • Häufigkeit von Extremwetterlagen: Die Zunahme von Extremwetterereignissen hat die Kaffeepreise beeinflusst. Die Preise für Arabica-Rohkaffee haben sich verdreifacht, und die Preise für Robusta-Bohnen sind um das 2,5-Fache gestiegen.
    • Geopolitische Probleme: Angriffe der Huthi-Rebellen im Roten Meer haben zu längeren Transportzeiten und höheren Kosten geführt, da Reedereien die Passage durch den Suez-Kanal meiden.
    • Hohe Nachfrage und Spekulationen: Bei niedrigen Lagerbeständen steigt die Nachfrage nach Kaffee. Produzenten halten ihre Bestände zurück, um sie später zu höheren Preisen zu verkaufen, was die Spekulation an den Rohstoffbörsen anheizt.
    • Zurückhaltende Bestellungen: Kaffeeröstereien haben ihre Bestellmengen reduziert in der Hoffnung, dass sich die Preise ändern. Dies führt zu weniger planbaren Bestellungen und höheren Preisen für gewerbliche Kunden und Endverbraucher.
    • Preispolitik des Handels: Der Endverbraucherpreis wird vom Handel festgelegt, was zusätzlich zu den Preiserhöhungen beiträgt.

    Klar, dass bei solcher Gemengelage der Kaffee immer teurer - und wohl dauerhaft wieder zum Luxusgut wird.
    Ich war noch nie der Meinung, dass wir uns den Klimawandel leisten können.



  • Verbraucher sollten Waschmittel verwenden, die kein DTPMP, sondern biologisch abbaubare Entkalker enthalten. Wenn dies auf der Verpackung nicht deklariert sei, sollte man beim Hersteller anfragen. Der müsse Auskunft erteilen.

    Für mich wird nicht ganz klar, in welcher Form die DTPMP (Diethylentriaminpentamethylenphosphonsäure) deklariert sein muss. Wenn - wie üblich - in der Inhaltsliste Phosphonate angeführt sind, weiß ich ja nicht, ob die zu dieser Gruppe gehörende DTPMP, oder etwas anderes damit gemeint ist.
    Um Klarheit zu gewinnen, müssen wir dann wohl die Hersteller befragen.

    So wird auch gleich Druck gemacht, dass der Mist da raus soll. Bis die EU das verbietet, dauert es ja wahrscheinlich wieder ewig. Wenn es biologisch abbaubare Alternativen gibt, müssen die natürlich bevorzugt werden. Ich erwarte, dass verantwortungsbewusste Hersteller schon bald auf ihren Packungen angeben werden, wenn die enthaltenen Mittel frei von DTPMP sind.

    Falls jemand hier schon Antworten von einem Hersteller hat, wäre es hilfreich, wenn Ihr es hier teilen würdet. Ich habe schon mal bei dm nachgefragt, ob die denkmit Waschmittel frei von DTPMP sind, und werde berichten.




  • Wieso ist das alles so anstrengend?

    Weil genau dieser Eindruck bei Dir erzeugt werden soll. Das Gegenteil ist der Fall: In Wirklichkeit fliegen die erneuerbaren Entwicklungen mega erfolgreich mit exorbitanter Geschwindigkeit allen Prognosen davon. Das ist aber eine erfreuliche Tatsache, die wenig bewusst sein soll und ist. Daher an dieser Stelle die gute Nachricht:

    Die Energiewende findet unaufhaltsam statt!
    Auch wenn die fossile Lobby von früh bis spät etwas anderes erzählt:
    Wind und Sonne sind als Energiequelle nicht mehr aufzuhalten.
    Die fossilen Profiteure haben viel Geld und ein hohes Interesse daran, dass alle glauben, die Erneuerbaren seien keine sichere Sache. Nichtsdestotrotz kämpfen sie auf verlorenem Posten.

    Daran können auch zahlreiche Störfeuerchen und Desinformationskampagnen nichts mehr ändern. Eine kapitalistische Eigendynamik sorgt dafür, dass die erneuerbaren in exorbitantem Tempo die Welt erobern. Sie werden einfach immer billiger und attraktiver:

    Das zu sehen, ist ein Alptraum für die Exporteure von fossiler Energie.
    Die Grafik ist von Nat Bullard, der unzählige der aktuellen Entwicklungen auf seiner Webseite so anschaulich aufbereitet präsentiert.

    Die Hintergründe rund um die Vorgehensweise und Auswirkungen der fossilen Lobby liefert Prof. Christian Stöcker in seinen Videovorträgen und in seinem Buch: Männer, die die Welt verbrennen. Am 1. Juni gibt es eine Neuauflage, weil laut Stöcker die Veränderungen so krass schnell sind, dass er schon ein Jahr nach der Veröffentlichung ein Update verfassen musste.

    Es gibt natürlich auch eine E-Book- und Hörbuchfassung. Leider nicht von Stöcker selbst vorgelesen.
    Bei der Bundeszentrale für politische Bildung war dieses Buch zum Selbstkostenpreis kurz nach Erscheinen schon vergriffen. Hoffentlich und bestenfalls drucken sie es nach. Alle sollten dieses Buch lesen können!

















  • Ganz herzlichen Dank für diesen Tipp, ich habe sofort bestellt.

    Allen noch nicht in Sachen Klimawandel exponentiell-aufgeklärten sei empfohlen, ein oder zwei der unzähligen Videos zu schauen, in denen Christian Stöcker in weniger als einer Stunde einen Kurzabriss der Fakten unterhaltsam vorträgt.

    Für mich ist durch diese Vorträge sehr vieles verständlicher geworden. Zwar kannte ich den Klassiker mit dem Reis auf dem Schachbrett, der das exponentielle Wachstum veranschaulicht. Aber ich hatte bislang einfach nicht auf dem Schirm, dass es genau dieser Schachbrettversuch auf globaler Ebene ist, der uns gerade so forciert um die Ohren fliegt. Und schon gar nicht hatte ich verstanden, dass das gleiche Phänomen uns andererseits zugute kommt, weil auch der Zuwachs der erneuerbaren Energie und die Speichersysteme exponentiell ist.

    Aus diesen Informationen folgt für mich persönlich nicht, dass ich etwas an meinem alltäglichen Bestreben ändern würde, selbst jene Veränderung zu sein, die ich mir wünschen würde. Aber diese Stöcker-Perspektive hilft mir, es besser aushalten zu können, was wir da alle gerade erleben - wenn wir es nicht verdrängen. Und es macht ein klein wenig Hoffnung im Hinblick darauf, was auf uns und vor allem die Jüngeren da noch zukommt.

    Ein Teil der Menschheit hat eine enorme Beschleunigung in Gang gesetzt - die Entwicklung hat eine Eigendynamik. Dies erfordert auch, mit dem Nachvollziehen der Fakten hinterher zu kommen. Professor Stöcker hat es sich zur Aufgabe gemacht, dabei zu unterstützen. Es wird ja leider überall viel zu viel verbreitet, was Leute halt so glauben und meinen.